Arbeitssucht - wie es zur Sucht kommt und welcher Weg hinausführt Kaum vorstellbar: Menschen, die neben der Arbeitszeit einen Großteil oder ihre ganze Freizeit mit Arbeit füllen. Oft werden solche Personen als Arbeitssüchtige oder Workaholics bezeichnet. Was bedeutet Arbeitssucht? Das Krankheitsbild einer arbeitssüchtigen Person zeichnet sich durch enormen Arbeitseinsatz aus. Der Wunsch nach Arbeit nimmt ständig zu. Infolge besteht die Gefahr, süchtig nach Arbeit zu werden. Freunde, Familie, Hobbys sowie die Freizeit werden dabei vernachlässigt. Die Arbeit nimmt bei Arbeitssüchtigen sozusagen den Lebensmittelpunkt ein. Was sind die Gründe hinter der Arbeitssucht? Die Ursachen der Arbeitssucht liegen in verschiedensten Bereichen. Zum einen kann der Perfektionismus einer Person der Grund für pausenloses Arbeiten sein. Durch den Wunsch, alle Aufgaben mit großer Sorgfalt und Genauigkeit erledigen zu wollen, nehmen nicht nur große, sondern auch kleine Aufgaben enorme Priorität ein. Dadurch geht viel Zeit verloren, das Unerledigte wird so nach und nach aufgeschoben. Infolge steigt der Druck, was die innere Ruhe behindert und für Nervosität sorgt. Ein weiterer Grund für Arbeitssucht kann bestehen, wenn Menschen ihr Selbstvertrauen aus der Leistung ihrer Arbeit schöpfen. Durch den Einsatz und die Erfolge kann das Selbstvertrauen zunehmend gestärkt werden. Wie bei jeder Suchtform nimmt der Wunsch nach Arbeit und Erfolg aber nicht ab, sondern muss ständig kompensiert werden. Ist jeder, der viel arbeitet, ein Workaholic? Die Arbeitssucht lässt sich nicht nach Arbeitsstunden bemessen. Wenn eine Person die Kontrolle über das eigene Verhalten bzw. Arbeitsverhalten nicht mehr steuern und leiten kann und sie von einem ständigen Zwang nach Arbeit begleitet wird, kann von Arbeitssucht gesprochen werden. Viele Erkennungsmerkmale der Krankheit sind aber noch weitgehend unbekannt, weshalb es auch schwer festzumachen ist, wann die Grenze hin zu einem Arbeitssüchtigen überschritten ist. Jede Person sollte zum Nachdenken über diese Sucht angeregt werden, wenn die Arbeit andere Lebensbereiche – wie Familie, Freunde oder Frei-zeit – völlig dominiert. Was sind die Auswirkungen der Arbeitssucht? Eine arbeitssüchtige Person kann ebenso unter Entzugserscheinungen leiden wie jeder andere, dessen Leben eine Abhängigkeit bestimmt. Starkes Schwitzen, Nervosität oder innere Unruhe sind Symptome eines Workaholics, wenn er einen Urlaub oder eine Auszeit von der Arbeit nimmt. Gesundheitliche Folgen können sich u. a. durch Herz- sowie Kreislaufbeschwerden, einen Schlaganfall oder Erschöpfung in Form eines Burnouts zeigen. Was kann ich gegen die Arbeitssucht tun? Mit professioneller Hilfe kann jede Person versuchen, einen Weg aus der Arbeitssucht zu finden. Das Ziel einer solchen Therapie ist die Kontrolle über das eigene (Arbeits-) Verhalten wieder zu erlangen und sich das Pensum an Aufgaben gut einteilen zu können. Eine Möglichkeit besteht auch darin, die Arbeitszeit zu kürzen und anstatt dessen anderen Beschäftigungen nachzugehen. Autorin: Kerstin Kulovits Bakk. |