Alkoholismus - Prost ohne Maß und Ziel Alkohol gilt in Österreich als die Volksdroge Nummer 1. Neben Nikotin und Koffein zählt der Alkohol zur Gruppe der legalen Drogen. Abhängigkeit und negative Folgeerscheinungen sind jedoch auch bei den legalen Drogen sehr wahrscheinlich. Rund 20 % der erwachsenen Österreicher haben massive Alkoholprobleme. Aber auch Jugendliche werden immer öfter wegen Alkoholvergiftungen, aber auch im Zusammenhang mit Alkoholabhängigkeit behandelt. Alkohol wird in unserer Gesellschaft meist verharmlost. In größeren Runden und bei festlichen Anlässen darf er nicht fehlen. Alkohol sorgt für gute Stimmung, enthemmt, lockert und lässt selbst die größten Sorgen für kurze Zeit in Vergessenheit geraten. Ab und zu ist gegen den Konsum von Alkohol nichts einzuwenden. Wird jedoch Alkohol nur noch zum Zweck der Verdrängung von Problemen oder zur Aufhellung der Stimmung verwendet, kommt es oftmals zu einem Teufelskreis aus Problemen, Trinken und noch mehr Problemen. Daraus kann sehr rasch eine Alkoholabhängigkeit entstehen, von der man meist nur sehr schwer wieder loskommt.
Von einer bestimmten Substanz, wie zum Beispiel Alkohol, abhängig zu sein bedeutet, ein unzähmbares Verlangen zu verspüren, dass nur durch Konsumation dieser Substanz befriedigt werden kann. Abhängigkeit kann körperlich und/oder psychisch sein. Bei der körperlichen Abhängigkeit kommt es zu Entzugssymptomen in Phasen der Enthaltsamkeit, die mit physischen Beeinträchtigungen und Schmerzen verbunden sind. Psychische Abhängigkeit ist charakterisiert durch starkes Verlangen und Gedankenkreisen rund um die betreffende Substanz. Alkohol bewirkt sowohl psychische als auch physische Abhängigkeit. Wie auch von jeder anderen Droge wird von Alkohol mit dem Fortschreiten der Abhängigkeit eine immer größere Menge zur Erzielung derselben Wirkung nötig. Der Körper entwickelt eine Toleranz gegenüber dem Alkohol, so müssen immer größere Mengen in immer kürzer werdenden Zeitspannen konsumiert werden.
Abhängige trinken, um Entzugssymptomen entgegenzuwirken. Sie trinken oftmals heimlich und allein, da sie zwar über das Bewusstsein verfügen, etwas Schädliches und Schlechtes zu tun, aus der Abhängigkeit aber alleine nicht herauskommen.
Eine Alkoholabhängigkeit entsteht nicht von heute auf morgen. Vom Gelegenheitstrinker zum Alkoholiker ist es ein langer Weg, der sich aus verschiedenen Phasen des Alkoholkonsums zusammensetzt, die allesamt unterschiedlich lang andauern können. Präalkoholische Phase Einleitungsphase Kritische Phase Chronische Phase
Jeder Mensch weiß, dass bei jedem Vollrausch Millionen Gehirnzellen absterben. Dies ist jedoch nicht die einzige negative Auswirkung von Alkoholmissbrauch. Alkohol liefert dem Körper zwar Energie (in Form von Kalorien), enthält jedoch fast keine Nährstoffe. Nach dem Alkoholkonsum fühlt man sich zwar satt, der Körper bekommt jedoch nicht, was er braucht. Auf Grund des Sättigungsgefühls nehmen starke Trinker oft tagelang keine Nahrung zu sich. Die fehlenden Vitamine und Nährstoffe führen zu äußerlichen Mangelerscheinungen wie Haarausfall und Knochenbrüchigkeit, aber auch zu Symptomen wie Amnesien (Gedächtnisstörungen), Vergesslichkeit, Wahrnehmungsstörungen und Desorientiertheit. Alkoholmissbrauch über längere Phasen kann Leberschädigungen, Magen- und Speiseröhrenentzündungen, Bluthochdruck, Herzmuskelerkrankungen und koronare Herzkrankheiten, bewirken. Meist kommt es auch zu psychischen Veränderungen, wie Aggressivität, veränderter Libido, Rückzugsverhalten, Depressionen und Angstzuständen. Übermäßiges Trinken schadet also nicht nur dem Körper, auch die Psyche und das Wohlbefinden werden enorm beeinträchtigt. Wer auf die Zeichen seines Körpers achtet und die Menge unter Kontrolle hat, darf sich natürlich von Zeit zu Zeit ein Gläschen genehmigen, ohne mit schädlichen Folgen rechnen zu müssen. Tipps, Infos und Hilfe: www.anonyme-alkoholiker.at
Autorin: Sandra Ehold |