Geistig fit im höheren Lebensalter - Gehirntraining Auch wenn körperliche Veränderungen aufgrund des Alterns kaum aufzuhalten sind, ist eines auf jeden Fall vermeidbar: geistiger Abbau. Der alternde Mensch ist nämlich durchaus fähig, Neues zu lernen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Erscheinungen des Alters Jeden Tag werden wir ein bisschen älter. Im höheren Lebensalter sind viele mit dem Gefühl konfrontiert, mit der schnelllebigen Zeit nicht mehr Schritt halten zu können. Anfängliche Überforderung durch die Hektik der Zeit endet oftmals in Resignation und Rückzug. Die allgemeine Lebenserwartung steigt kontinuierlich. Jeder möchte alt werden, niemand allerdings alt sein. Doch bereits mit Mitte 30 beginnen sich erste Alterungserscheinungen zu zeigen. Auf der Haut zeigen sie sich durch Fältchen, mental an einem Verlust an Flexibilität und Lernfähigkeit.
Voraussetzung für die Vermeidung eines geistigen Leistungsverlustes ist es, Körper und Geist gesund zu erhalten. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung zählen zu den besten Voraussetzungen. Ergänzend zum körperlichen Wohlbefinden tragen ein ausgeprägtes soziales Umfeld mit guten Freunden ganz wesentlich zur Lebenszufriedenheit bei. Denn ohne soziales Umfeld und Verantwortung ist ein fortschreitender geistiger Abbau kaum aufzuhalten.
Durch gezieltes Hirnleistungstraining wird der Verstand wach gehalten, wodurch es für alternde Menschen einfacher wird, den Alltag problemlos selbst zu bewältigen und bei gesellschaftlichen Veränderungen mithalten zu können. Beim Gehirntraining ist das richtige Niveau Voraussetzung für den Erfolg. Aufgaben, die unterfordern, haben keinen die Leistung steigernden Effekt. Aufgaben, die überfordern, können nicht bewältigt werden. Das so genannte Mentale Aktivierungstraining, bestehend aus einfachen, wissenschaftlich fundierten Übungen, trainiert gezielt die Grundgrößen der geistigen Leistungsfähigkeit. Konsequent angewandt wurden bereits beachtliche Erfolge nachgewiesen. Fünf bis zehn Minuten täglich reichen aus, um die „grauen Zellen“ auf Trab zu halten.
Der Begriff „Gehirn-Jogging“ ist mittlerweile in aller Munde. Es handelt sich dabei ebenfalls um ein Training, bei welchem dem Nachlassen geistiger Fähigkeiten im Alter entgegen gewirkt werden soll. Es geht weder darum, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen, noch spielen Fehler eine Rolle. Doch bevor man sich für Mentales Aktivierungstraining oder Gehirnjogging entscheidet, sollte man bedenken, dass jede Stunde mit solchen Programmen eine Stunde weniger ist, die mit wandern, dem Lernen einer Fremdsprache, dem Ausprobieren eines neuen Kochrezeptes oder dem Spielen mit den Enkelkindern zugebracht werden kann.
An der Universität Erlangen-Nürnberg zeigten sich selbst die Wissenschaftler über das Ergebnis ihrer Studie verblüfft. Der Intelligenzquotient von Probanden sank nach drei Wochen Kuraufenthalt um durchschnittlich 20 Punkte. Auch wenn der Verlust im Alltagsleben schnell wieder aufgeholte wurde, war das Ergebnis der Studie, dass ein unterfordertes Gehirn buchstäblich „geistig vergammelt“. Eine Studie der Universität Münster ergab die Notwendigkeit, den Blutdruck im Normalbereich zu halten. Je höher der Blutdruck, desto schlechter sei nämlich das Lernvermögen.
Eine der unzähligen Möglichkeiten, das Denkorgan anzuregen, sind Gesellschaftsspiele wie Schach, Halma, Dame oder Backgammon. Ebenso hervorragend geeignet sind Zahlenaufgaben wie Sudoku oder klassische Kreuzworträtsel. Spiele, deren Ausgang vom Würfelglück abhängig ist, gelten nicht. Ebenso können Zeitschriftenartikel zur Übung herangezogen werden. Als Beispielübung werden in einem Beitrag alle Wörter mit der Buchstabenkombination „ei“ eingeringelt, anschließend alle Wärt mit „ie“.
Um geistig fit zu bleiben und sein Gehirn auf Trab zu halten, braucht man keine großen oder teuren Hilfsmittel. Gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr: empfehlenswert sind kleinere Mahlzeiten mehrmals pro Tag mit vielen Kohlenhydraten und wenig Fett. Und obwohl es ganz banal klingt: um geistig fit zu bleiben, muss man genügend trinken. Viel Bewegung: ein täglicher Spaziergang oder zweimal pro Woche ein Lauf von mindestens 20 Minuten sind das ideale Maß für die nötige Fitness. Ausreichend Schlaf: ideal ist je nach individuellem Schlafbedürfnis zwischen sechs und neun Stunden Schlaf täglich. Soziale Kontakte: soziale Kontakte sollten gepflegt werden. Das regelmäßige Treffen mit Freunden, die Unterhaltung mit anderen Menschen sowie das Spielen mit den Enkeln wirken ebenso dem geistigen Abbau entgegen. Zusätzlich noch Verantwortung für Feierlichkeiten oder die Vereinskassa zu übernehmen, fördert noch zusätzlich die geistige Leistungsfähigkeit. Pflanzliche Unterstützung: in der Apotheke erhältliche Ginkgo-Präparate wirken ebenfalls einem geistigen Abbau entgegen. Hierzu existiert eine umfangreiche Produktpalette.
Autorin: Mag. Vorauer Nicole |