Autogenes Training - Ruhe und Stärke von Innen Nervosität, Selbstzweifel oder Schwierigkeiten, lange gehegte Pläne in die Tat umzusetzen? Autogenes Training als Entspannungsmethode kann helfen. Autogenes Training ist bereits seit Ende der Zwanziger Jahre bekannt. Vorgestellt wurde es erstmals vom Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz, der es aus der Hypnose entwickelt hatte und ihm 1932 ein Buch widmete. Heute handelt es sich dabei um eine anerkannte und leicht anzuwendende Technik, die für innere Ausgeglichenheit sorgt. In sieben Formeln zum Ziel Autogenes Training wird zumeist in lockerer Kleidung im Liegen oder zumindest in einer bequemen Haltung praktiziert. Als Ort eignet sich besonders ein abgedunkelter Raum. Mithilfe der eigenen Vorstellungskraft soll der Körper zu einer tiefen Entspannung gelangen. Dazu werden bei geschlossenen Augen gedanklich verschiedene Formeln wiederholt und bekräftigt. Begonnen wird gewöhnlich mit dem Satz “Ich bin ganz ruhig”. Darauf folgen die Vorstellungen, dass die Arme und Beine schwer und ganz warm werden, dass der Atem ruhig und gleichmäßig verläuft, das Herz ruhig schlägt, Wärme durch den Solarplexus (oberer Teil des Unterbauches) strömt und schließlich Kopf und Stirn klar und kühl werden. Auf jede dieser Formeln soll man sich für eine gewisse Zeit intensiv konzentrieren. So soll zum Beispiel erst der eine, dann der andere Arm schwer werden. Ein Durchgang dauert demnach zwischen fünfzehn und dreißig Minuten. Autogenes Training findet oft in Gruppen und unter Anleitung statt. Wer es einmal erlernt hat, kann jedoch zusätzlich zu den sieben Formeln eigene formelhafte Vorsätze bilden und wiederholen und sie so in seinem Unbewussten verankern. Autogenes Training soll schließlich nicht nur den Körper in eine angenehme Ruhe versetzen, sondern auch dem Geist Gelassenheit und Zuversicht bringen und das Selbstbewusstsein stärken. Sätze wie “Ich bin aufmerksam und konzentriert”, “Ich bin stark” oder “Ich kann erreichen, was ich mir vorgenommen habe” unterstützen dabei. Anwendungsbereiche Die Wirksamkeit der Methode zeigt sich vor allem bei Angstgefühlen, Stress, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen und psychosomatisch bedingten Krankheitssymptomen. Sportler verwenden sie auch zur Leistungssteigerung. Der entspannte Zustand, der sich mit einem gewissen Maß an Selbstdisziplin recht einfach erreichen lässt, wirkt sich auf alle Körperfunktionen positiv aus. Führt man die Übungen regelmäßig aus, wird dieser Zustand mit der Zeit noch schneller erreicht. Autorin: Mag.a Angelika Stallhofer
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