Pubertät - die Reise vom Kind zum Erwachsenen
Pubertät - die Reise vom Kind zum Erwachsenen
Es ist nicht gerade einfach, erwachsen zu werden. Diese Erfahrung haben wahrscheinlich die meisten von uns gemacht.
Der Weg vom Kind zum Erwachsenen ist manchmal ganz schön holprig: Der Körper verändert sich, die Hormone spielen verrückt und es gibt Streit mit den Eltern, die einen, so scheint es, überhaupt nicht verstehen können.
Pubertät setzt bei Mädchen im Alter von 10 und bei Jungen im Alter von 12 ein und dauert im Durchschnitt 8 Jahre lang. Während dieser Zeit finden zahlreiche Prozesse im Körper und auch im Kopf statt, die aus einem Kind einen Erwachsenen machen.

Welche Veränderungen finden statt?

Körperliche Veränderungen

bei Mädchen:
Brustwachstum
erste Monatsblutung

bei Jungen:
Bartwuchs
Stimmbruch
Penis- und Hodenvergrößerung

bei beiden Geschlechtern:
Wachstum
Schambehaarung
Akne

Bei Jungen wird das Hormon Testosteron, bei Mädchen das Östrogen vermehrt produziert und ausgeschüttet, was zur Ausbildung der Geschlechtsorgane und übrigen körperlichen Entwicklung beiträgt.
Das Östrogen ist verantwortlich für Fettanlagerungen bei Frauen, die doppelt so groß ist wie bei Männern und als Depot für den Fall einer Schwangerschaft dienen soll. Das Beckenwachstum soll ebenso auf eine Geburt vorbereiten. Durch die vermehrte Hormonproduktion kann es ähnlich wie bei Schwangeren zu Launenhaftigkeit und Stimmungsschwankungen kommen, auch Depressionen sind keine Seltenheit.

Neben den körperlichen Aspekten passiert währenddessen ebenso auf geistiger Ebene eine ganze Menge. Sexualität beginnt, eine bedeutende Rolle zu spielen und Streit mit den Eltern ist angesagt, wenn es um Themen wie Styling, Fortgehen und Schule oder Ausbildung geht, da in der Pubertät die Zeit des Sturms und Drangs ist, eine Zeit der Rebellion gegen Vorschriften und Gebote.
Für die Eltern ist es nicht immer einfach, das eigene Kind zu verstehen, das sich während dieser Zeit von den Eltern abnabelt und sein eigenes Leben beginnt, jenseits von harmonischen Spieleabenden mit der Familie. Das ist ein ganz normaler Prozess, der dazu führt, dass man selbstständig wird, sich selbst entwickelt und auch besser kennen lernt.

Welche Probleme können in der Pubertät auftreten?

Aufgrund der körperlichen Umstellung treten heutzutage bei jungen Mädchen relativ häufig Essstörungen auf, da diese ihre neuen weiblichen Rundungen nicht akzeptieren möchten. Meist spielen auch familiäre Probleme eine wichtige Rolle als auslösende Faktoren von Krankheiten wie Magersucht und Bulimie.
Burschen neigen eher dazu, ihre Probleme durch Alkohol und Drogen zu verdrängen. Auch Neugier und Gruppenzwang sind dafür mitverantwortlich, dass viele Jugendliche mit Suchtmitteln herumexperimentieren.

Worauf sollte man besonders achten?

Um das Risiko von Suchtverhalten auszuschalten bzw. zu verringern, sollten die Eltern ihre Kinder in der Pubertätsphase unterstützen und ihnen Halt geben, um ihnen zu helfen, ihre eigene Identität zu finden. Natürlich ist hin und wieder Streit angesagt, der jedoch durch klärende Gespräche aus der Welt geschafft werden kann. Mit Liebe, Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen und einer Riesenportion Verständnis hat es noch jeder gut durch diese schwierige Zeit geschafft!


Autorin: Julia Egermann
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