Datteln - zuckersüßer Energiekick Datteln kommen im Herbst und Winter erntefrisch in den Handel. Sie leuchten uns in Gelb, Rot oder karamelligem Braun von den Marktständen entgegen. Wir lieben sie frisch oder getrocknet. Da Datteln lange haltbar sind und bei Erschöpfung für einen Energiekick sorgen, dienen sie von jeher den Nomaden als Proviant. Das stärkereiche Dattelbrot der Sahara besteht aus gepressten, getrockneten Datteln. Reiche Ernte Um 3.000 vor Christus kam die Dattelpalme von Mesopotamien nach Pakistan, Marokko und Ägypten. Später wurde sie von Missionaren in Amerika etabliert. Sie trägt zwar erst nach acht bis zehn Jahren die ersten Früchte, das macht sie aber mit Langlebigkeit wett: Gut hundert Jahre lang produziert die bis zu 30 Meter hohe Dattelpalme bis zu 200 Datteln an einem einzigen Fruchtstand. Sortenvielfalt Rund 1.500 Dattelsorten sind weltweit bekannt. Allein 450 davon finden sich im Irak. Bei uns im Handel erhältlich ist vor allem die weiche und sehr süße Sorte Deglet Nour. Variationen mit klingenden Namen wie Bahree, Borrego, Khadrawi, Mozafati, Shahani, Berem, Fersi, Gantar oder Aomri kommen nur spärlich auf unsere Märkte. Überlebenskünstler Dattelpalmen spenden in der Wüste Windschutz und Schatten für Mensch, Tier und unter ihrem Blätterdach angebaute Pflanzen. Alle Teile der Palme lassen sich für Bauholz, Brennmaterial oder zur Dachdeckung nutzen. Der Dattelkern wird als Viehfutter oder zur Ölgewinnung verwendet. Kaliumbomben Datteln sind eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Naschereien. Der Zuckergehalt einer getrockneten Dattel beträgt etwa 60 bis 70 Prozent ihres Trockengewichtes und wird, ähnlich wie Traubenzucker, rasch im Blut aufgenommen. Mit mehr als 670 mg Kalium auf 100 g gilt die Dattel als eine der kaliumreichsten Früchte überhaupt. Der Eisen- und Zinkgehalt ist im Vergleich mit anderen Obstarten ebenfalls hoch. Datteln spenden sehr rasch Energie, gleichen Mineralstoffverlust aus und sind leicht verdaulich. Deshalb sind sie ideal für Ausdauer- und Kraftsportler sowie Rekonvaleszente. Datteln in den Küche In der arabischen Küche findet man Datteln als Füllungen in süßem Gebäck oder im „Tajine“, einem gemischten Schmortopf mit Fleisch, Gemüse und Trockenfrüchten. Sie können als Beilage mit Speck umwickelt und gebraten werden und schmecken in Kombination mit Schweine-, Lamm- oder Rindfleisch köstlich. Durch ihren hohen Zuckergehalt werden Datteln auch als Ersatz für Rosinen in Bäckereien, Müsli oder Obstsalat verwendet. Wie Trockenbirnen oder Trockenpflaumen, Rosinen oder Feigen eignen sie sich auch für pikante Salate. Sie lassen sich mit mildem Frischkäse bzw. Ricotta, oder mit Walnusskernen oder Marzipan füllen. Nachhaltiges Dattelprojekt Im Rahmen des nachhaltigen Dattelprojekts „gebana“ pflegen etwa 80 tunesische Dattelbauern aus den Oasen Bargouthia und Derjine ihre Palmengärten nach traditionellen Anbaumethoden. Die Kleinbauern verfügen im Durchschnitt über 50 bis 100 Palmen auf einem Hektar Land und produzieren fünf bis zehn Tonnen Datteln pro Jahr. Ein Vorgeschmack auf Weihnachten Gefüllte Datteln, ca. 40 Stück 200 g doppelt gemahlene Mandeln, mit 200 g gesiebtem Staubzucker vermengen, ein Klar von einem Bio-Ei dazu. Alles gut vermischen und kleine, längliche Kegel formen. Autorin: Mag.a Eva Tinsobin |