Die Mango - indische Nationalfrucht vom Wunderbaum
Die Mango - indische Nationalfrucht vom Wunderbaum
Zwischen dem indischen Assam und Myanmar schlug der Mangobaum (Mangifera indica) ursprünglich seine Wurzeln. Ab 4.000 vor Christus wurde er an den Ufern des Ganges kultiviert. Die Mango avancierte zur indischen Nationalfrucht.
Die Mango - indische Nationalfrucht vom Wunderbaum
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Ein Mangobaum kann bis zu 40 Meter hoch, an der Krone bis zu zehn Meter breit werden und jedes Jahr Tonnen von Früchten tragen. Mit seiner Lebenszeit von mindestens hundert Jahren ist der immergrüne Mangobaum im Hinduismus und Buddhismus ein Symbol für Kraft und Stärke. Seine ausladende Krone beschattet Haus und Hof, schon Buddha ruhte unter seinem Blätterdach. Der Lilienduft der weißen oder rosafarbenen Mangoblüten lässt leidende Liebende in der indischen Dichtung noch leidender werden.

Verwandte der Pistazie und Cashewnuss

Mangobäume zählen zur Familie der Sumachgewächse und sind mit Pistazien und Cashewnüssen verwandt. Die reife Mango hängt an langen Stielen vom Baum und kann bis zu drei Kilo wiegen. Obwohl der Mangobaum heute als Kulturpflanze in weiten Teilen der Welt kultiviert wird - USA, Mexiko, Karibik, Afrika, Spanien, Thailand, Australien... - gilt Indien mit einer Produktion von 9,5 Millionen Tonnen im Jahr als Hauptproduzent der Mango. Mehr als tausend verschiedene Mangosorten, die sich in Größe, Form, Farbe, Aroma und Zuckergehalt unterscheiden, finden sich allein in Indien. Nur wenige davon erreichen die europäischen Märkte. Zu den wohlschmeckendsten zählen die mittelgroßen Mompelaan-Mangos. Speckmangos wiegen mehr als ein Kilo und haben süßes, breiiges Fruchtfleisch. Die Basignac zeichnet sich durch ihre grüne Schale und ihr pfeffriges Aroma aus. Eine der besten, auch bei uns erhältlichen Mangoarten ist die kleine, rotschalige, faserlose und sehr süße "Sensation" aus Spanien.

Radikalfänger und Provitamin A-Bomben

In der traditionellen indischen Medizin werden Mangos zur Stillung von Blutungen und als Herzstärkung eingesetzt. Außerdem sollen sie die Gehirntätigkeit anregen.
Mangos enthalten reichlich Kalzium, Eisen und Vitamin C. Vor allem aber weisen sie mit 389,4 mg auf 100 g einen außerordentlich hohen Gehalt an Provitamin A bzw. Betakarotin auf. Dieses wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Ein Radikalfänger, der das Immunsystem stärkt, für gesunde Schleimhäute sorgt, gut für Augen und Haut ist und - mit Ausnahme von Rauchern und Alkoholikern - das Krebsrisiko senken kann. Die leicht verdaulichen Mangos sollen den Darm beruhigen, wirken stressabbauend, kreislaufberuhigend und fördern die Hauterneuerung. Menschen mit Anämie profitieren von ihrem Eisengehalt. Ein wenig Vorsicht ist allerdings geboten, denn ein Gift, das sich in Fruchtschale, Blättern und Blüten findet, kann bei Allergikern unerwünschte Reaktionen hervorrufen.

Reife und unreife Mangos

Aufgrund ihrer hohen Druckempfindlichkeit werden Mangos unreif geerntet. Eine reife Mango erkennt man an ihrem zarten Duft und ihrer etwas weicheren Schale. Vollreife Mangos weisen außen oft kleine bis mittelgroße schwarze Punkte auf. Finger weg von feucht-modrig riechenden Mangos - sie wurden falsch gelagert. Unreife Früchte können durch ein paar Tage Lagerung bei 20 bis 25 Grad Celsius nachreifen. Gemeinsam mit einem Apfel in Zeitungspapier gewickelt, gehts noch schneller, da das Ethylengas des Apfels den Reifungsprozess anderer Pflanzen anregt. Eine allzu unreif geerntete Mango kann nicht mehr nachreifen, dafür aber in einem Curry zum Einsatz kommen.

Mango süß, salzig oder sauer

Mangos eignen sich natürlich frisch als Obst genossen, aber auch für süße oder pikante Gerichte. Industriell werden sie zu Säften, Kompotten, Musen, Chutneys, Marmeladen und Eiscreme verarbeitet. In Indien legt man die unreifen Früchte mit Salz, Knoblauch, Ingwer, Senf, spanischem Pfeffer etc. in Essig oder saurer Kokosmilch ein. Aus dem Saft wird eine Wein-Variante hergestellt, aus den Kernen sehr reifer Früchte ein feines Mehl gemahlen. "Amchur" ist ein beliebtes, indisches Gewürzpulver aus getrockneten Mangos. Einen Energiekick liefern getrocknete Mangoscheiben, in denen das feine Aroma der frischen Mango erhalten bleibt. Sie sind lange haltbar und können einfach überall hin mitgenommen werden.

Überlebensfrucht Mango

Getrocknete Mangoscheiben, -chutney oder -saft sind in Österreich und Deutschland auch im fairen Handel erhältlich. Mangoplantagen bieten eine gute Möglichkeit für eine nachhaltige Bewirtschaftung in den Tropen. Die gewaltigen Bäume festigen das Erdreich und beugen Erdrutschen und Überschwemmungen vor. Alles am Mangobaum ist verwertbar: Mangofrüchte sind Grundnahrungsmittel und Einkommensquelle für Millionen von Menschen. Blätter können als Gemüse gekocht oder als Futter für Rinder verwendet werden. Holz wird für den Möbelbau verwendet. Von Familien in Entwicklungsländern wie Burkina Faso oder den Philippinen werden die Mangos verarbeitet, womit die Wertschöpfung bei den Kleinproduzenten bleibt. Auf dem Seeweg transportierte, verarbeitete Mangoprodukte weisen gegenüber eingeflogenen, frischen Mangos eine ungleich bessere Ökobilanz auf. Ein Grund mehr, sich für Mangoprodukte aus fairem Handel zu entscheiden.

Mangolassi - ein frisches, fruchtiges Sommergetränk

Für vier mittelgroße Gläser Mangolassi benötigt man:

250ml Joghurt,
300 ml Wasser,
300 ml Mangopüree (gibts in Orient-Supermärkten), ersatzweise Mangosaft
1 Prise gemahlenen Kardamom
1 Prise Zimt
1 EL (brauner) Zucker (oder mehr)
Mandelblättchen

Die Mandelblättchen mit oder ohne etwas Butter sachte in einer Pfanne bräunen.
Alle anderen Zutaten mixen, kühlen, in Gläser füllen, mit den Mandelblättchen dekorieren und mit Strohhalm servieren.

Autorin: Mag.a Eva Tinsobin

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