Die Haut - schützt und sorgt für Stabilität Wie oft betrachten wir täglich unsere Haut im Spiegel? Doch wir sehen nur oberflächlich hin und die Leistungen, die sie vollbringt, nehmen wir kaum wahr. Viele Aufgaben Die menschliche Haut ist das größte und schwerste Organ unseres Körpers. In Zahlen heißt das, die Gesamtoberfläche eines durchschnittlichen Erwachsenen beträgt etwa 1,5-2 m2 und wiegt insgesamt 3-3,5 kg. Die Hautzellen sterben ständig ab und werden wieder erneuert, und das ca. alle 21 Tage. Unsere Körperhülle ist eine physikalische, chemische und immunologische Barriere, die vor Umwelteinflüssen, Schadstoffen, Sonnenstrahlung und mechanischen Eingriffen schützt. Sie steht in ständigem Austausch mit der Umgebung, sorgt für eine konstante Körpertemperatur, ermöglicht uns Dinge zu ergreifen und zu spüren und ist an metabolischen Prozessen, wie der Vitamin-D-Synthese, beteiligt. Hautschichten Die Haut kann nicht als eine gesamte Einheit betrachtet werden, sondern sie wird in drei unterschiedliche Hautschichten unterteilt: Epidermis (Oberhaut) Die Epidermis ist die äußerste Schicht und steht in direktem Kontakt mit der Umwelt. Daher ist sie mit einem feinen Oberflächenfilm überzogen, der ein wirksamer Schutzschild gegen Sonnenlicht, Eindringen von fremden Substanzen, Austrocknung, überschüssiger Feuchtigkeit und Mikroorganismen ist. Die Dicke der Oberhaut ist vergleichbar mit einem Blatt Papier und ihre Barriere kann durch Verletzungen von Bakterien leicht überwunden werden. Bei einem Schnitt, der nur in die Epidermis-Schicht reicht, kommt es zu keiner Blutung, da hier keine Blutgefäße vorhanden sind. Zellen - Für die Pigmentierung der Haut sind spezielle Zellen, die Melanozyten, die das Pigment Melanin produzieren, verantwortlich. Für die Hautfarbe sind diese jedoch nicht ausschlaggebend. - In der Oberhaut wird von den Keratinozyten das Keratin, das die Hornschicht aufbaut, gebildet. - Durch zahlreiche Tastsinnrezeptoren in der äußersten Hautschicht können u.a. Druck, Kälte, Wärme und Schmerz wahrgenommen werden. Weiters wird die Epidermis in eine Ober- und Unterseite unterteilt. In der ersten kommen viele Öffnungen, wie Poren für den Schweißaustritt, Falten, Fingerabdrücke und Haar-Talg-Drüsen für den Talgabfluss und Haarwuchs, vor. Die Unterseite bildet die Kontaktstelle zwischen Epidermis und Dermis, der zweiten Hautschicht. Dermis oder Kutis (Lederhaut) In das Bindegewebe sind die Hautanhangsorgane, wie Teile von Schweißdrüsen, Talgdrüsen, Haarfolikel, aber auch Nervenzellen eingelagert. Die Dermis ist von Blut- und Lymphgefäßen durchzogen und dient als Nährgewebe für die Epidermis. Als wichtiges Stützgewebe verleiht sie der Haut ihre Konsistenz und ihren Spannungszustand. Ähnlich wie die Oberhaut liegen hier Melanozyten, Nervensensoren für Kälte und Hitze, sowie Tastsinnrezeptoren vor. Subkutis (Unterhaut) Auf die Dermis folgt die Subkutis, die aus Fettgewebe besteht und so eine wichtige Reserve an Nährstoffen und Energie darstellt. Die Fettzellen speichern Lipide (Fette) und liefern bei Energiebedarf dem Körper Fettsäuren. Bekanntlich isoliert Fett gut gegen Kälte, aber diese Funktion ist bei uns Menschen nicht sehr ausgeprägt. Die Subkutis ist für unsere Konturen verantwortlich und bestimmt die jeweilige Gestalt eines Menschen. Zwar kann uns unsere Haut vor vielen Gefahren schützen, doch einen gewissen Beitrag müssen wir genau so leisten. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ein hoher Lichtschutzfaktor in der Sonne, genügend trinken und die Vermeidung von Nikotin können das Hautbild verbessern und Falten vorbeugen. Autorin: Sandra Haindl |