Allergietests - auf der Suche nach den Ursachen
Allergietests - auf der Suche nach den Ursachen
Die Menschen müssen sich heute immer öfter mit Allergien auseinandersetzen. Dabei gibt es verschiedene Tests, mit denen der Arzt die Allergie feststellen kann.
Allergietests - auf der Suche nach den Ursachen
Info
Allergiefragebogen (Checkliste für sich selbst)

Treten Symptome auf…

o … in verrauchten Räumen?
o … nach Verwendung von Kosmetika, Pflegeprodukten oder Parfums?
o … beim Tragen von Schmuck?
o .. durch bestimmte Wachmittel oder Materialien in Kleidung, Matratzen oder Bettwäsche?
o … bei Verwendung von Putz- und Reinigungsmittel im Haushalt?
o … in bestimmten Jahreszeiten oder bei Wetterbeschaffenheiten?
o … an bestimmten Orten (Zuhause, Arbeitsplatz, Park) ?
o … wenn sie in der Nähe von Tieren oder Pflanzen (vielleicht sogar in Ihrer Wohnung) sind?
o ... bei Einnahme von bestimmten Medikamenten?
o … nach Verzehr bestimmter Nahrungsmittel?

Hier ist die Führung eines Mahlzeiten-Tagebuchs eine große Hilfe. Durch Weglassen einzelner Komponenten- z.B. Milchprodukte- erkennt man langsam, auf welche Bestandteile in der Nahrung man allergisch reagiert.
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Allergische Reaktionen können durch verschiedenste Substanzen ganz unterschiedlich auftreten. Viele Leute leiden unter Tier-, Pollen-, Hausstaubmilben-, Nahrungsmittel-, Schimmelpilzallergie oder vertragen gewisse Medikamente und Umweltchemikalien nicht.
Die allergieauslösende Komponente wird dann je nach Situation oral mit der Nahrung, durch das Einatmen der Luft aufgenommen oder es erfolgt eine Reizung durch Hautkontakt.

Die Symptome sind häufig Kopfschmerzen (Migräne), Juckreiz, Hautausschlag, Augenrinnen, Husten, Niesen und Atemnot. Diese Erscheinungen sind vermeidbar oder können zumindest gemildert werden, wenn das verantwortliche Allergen bekannt ist, viele Betroffene suchen daher Hilfe bei einem Facharzt, der vorerst einmal auf Allergen testet. 

Tests
Hautärzte und Allergologen wenden bei der „Allergensuche“ verschiedene Tests an:

Hauttests

Prick-Test:
Es wird ein glyzerinhältiges Extrakt auf die Unterarm-Innenseite aufgetragen und die Haut wird mit einer Impflanzette angestochen. Die allergische Reaktion äußert sich in Rötung, Juckreiz und Quaddelbildung auf der Haut.

Intrakutantest:
Das Allergenextrakt wird in einer Verdünnungskonzentration mit einer Spritze in die oberste Hautschicht der Rücken- oder Unterarmhaut injiziert. Es treten die gleichen Reaktionen wie beim Prick-Test auf.

Scratchtest:
Dieser Ritztest wird nur bei speziellen Allergenen eingesetzt. Die Innenseite des Unterarms wird dabei leicht angeritzt und die Testsubstanz löst bei vorhandener Allergie Juckreiz und Rötungen auf der Haut aus.

Reibtest:
Hier wird mit natürlichen Allergenen, wie Tierhaaren oder Pollen, gearbeitet. Diese werden einfach auf die Haut der Unterarm-Innenseite gerieben. Besteht eine Allergie, zeigt sie sich in einer Hautbildveränderung. Der Reibtest fällt jedoch nur bei einer höheren Allergieempfindlichkeit positiv aus.


Epikutantest:
Es wird vom Arzt ein Pflaster, das verschiedene Substanzen enthält, auf den Rücken des Patienten geklebt und nach drei Tagen bilden sich Kontaktekzeme, falls eine Allergie gegen eine der getesteten Substrate besteht.

In-vitro-Tests (im Reagenzglas)

Es werden spezielle Antikörper, die IgE (Immunglobuline E), im Blut beobachtet. Eine erhöhte Anzahl muss aber nicht immer gleich auf eine Allergie hinweisen, denn auch bei Wurmerkrankungen kommt es zu einer erhöhten IgE-Konzentration. In vitro können auch die IgG (Immunglobuline G) bei Verdacht einer Allergie herangezogen werden. Der Nachteil dieser Testverfahren sind die hohen Kosten, die mit der speziell benötigten Laborausstattung verbunden sind.

Provokationstest

Dabei wird versucht, mit Hilfe naturbelassener oder in Lösungen extrahierter Allergene die allergische Reaktion zu reproduzieren. Dieser Test wird in einem symptom- bzw. krankheitsfreien Intervall durchgeführt und der Patient sollte dabei nicht wissen, mit welchem Allergen er konfrontiert wird. Der Provokationstest wird im Bereich Nase, Augen, Bronchien, Magen-Darm und Haut angewendet.
Wichtig ist, dass eine „Schockapotheke“ bei der Durchführung der Tests vorhanden ist, um bei heftigen Organreaktionen schnell eingreifen zu können.

Wenn Sie eine leichte Allergie bei sich selbst vermuten, können Sie vielleicht durch einen Allergiefragebogen (siehe Infobox) die Allergene eingrenzen. Bei einem starken und ständigen Leiden sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, der mit Hilfe der oben genannten Testverfahren die allergieauslösenden Allergene bestimmt.

Autorin: Sandra Haindl

 

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