Themengärten - sinnliche Erlebnisse
Themengärten - sinnliche Erlebnisse
Die Natur fordert am eindruckvollsten unsere gesamten Sinne und bietet dem aufmerksamen Betrachter ein Erlebnis der besonderen Art.
Themengärten - sinnliche Erlebnisse
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In Österreich gibt es verschiedenste Themengärten, die sich auf das sinnliche Erleben der Natur spezialisiert haben. Jede Anlage ist für sich eine kreative Art des Umganges mit dem Thema „mit allen Sinnen die Natur erleben“. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen stehen im Vordergrund der Wahrnehmung. Die folgende Auswahl zeigt beispielhaft vier solcher Themengärten.

Der Garten der Sinne

Im Südburgenland im Dorf Rohr befindet sich der Garten der Sinne des Vereines „rund um’s moor“. Er liegt inmitten der sanften Hügellandschaft, ganz in der Nähe der Therme Stegersbach. Das Programm lautet: Natur hören, schmecken, riechen, sehen und fühlen. Rund um die Anlage befinden sich Wiesen, Weiden und das einzige Niedermoor im Südburgenland. Eine besondere Attraktion sind die „Moorochsen“, welche auf den Wiesen rund um das Moor weiden. In Ruhe und Abgeschiedenheit kann man das Gebiet durchwandern und das sonnige Klima des südlichen Burgenlandes genießen.

Die Anlage besteht aus einer rund 200 Jahre alten Schwarzpappel als Zentrum und um sie aufgereihten „Gartenzimmern“. Diese bieten Erlebnisse, die jeweils auf einen der fünf Sinne abgestimmt sind. Die Duftorgel beispielsweise verströmt exotische Gerüche, während die vielfarbigen Blumenbeete ein visuelles Highlight darstellen. Der Gaumen erkundet die verschiedensten Kräuter im Zimmer des Schmeckens, der Tastsinn wird über unterschiedliche Wegbeläge durch die Fußsohlen auf die Probe gestellt.

Der Garten der Sinne ist jederzeit gratis zugänglich. Von ihrer eindruckvollsten Seite zeigt sich die Natur von April bis Oktober. Gruppenführungen können von Ende März bis Ende Oktober telefonisch vereinbart werden. Diese kosten für Erwachsene fünf Euro, für Kinder nur einen Euro. Weitere Informationen finden sie im Internet auf www.moor.co.at.

Agrarium – das Reich der Sinne

Das Agrarium liegt inmitten der ältesten Schlossanlage Oberösterreichs – dem Schloss Almegg in Wels. Das Motto des Gartens lautet: anfassen und ausprobieren erwünscht! Für den Eintrittspreis von 6,90 Euro pro Person erlebt der Besucher fantasievoll angelegte Themengärten. In diesen zeigt sich die ganze Pracht der Pflanzenwelt – Obstbäume, Gemüsegärten, Getreideäcker, Blumenwiesen und Kräutergärten. Alles darf gepflückt und verkostet werden, nur im „Giftgarten“ ist das Schmecken zur eigenen Sicherheit verboten.
Die ringsum liegenden Wiesen laden auf ein Picknick ein, der dazu nötige Korb kann vor Ort ausgeliehen werden. Ein Highlight besonders für die Kleinen ist der Streichelzoo. Lebhafte Zwergziegen warten ungeduldig auf eine Fütterung, während die weißen Esel gemütlich auf der Wiese umher trotten.
Der Themenpark hat von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet, täglich von zehn bis siebzehn Uhr. Führungen können nach Voranmeldung absolviert werden. Weitere Informationen finden sie auf www.agrarium.at.

Die Kittenberger Erlebnisgärten

Wenige Kilometer von Krems und Langenlois entfernt liegen die Kittenberger Erlebnisgärten. Insgesamt 30 Themengärten bieten dem Besucher ein besonderes Naturerlebnis. Weitreichende Ausblicke wechseln sich mit engen Pfaden ab, die geografische Vielfalt fasziniert ebenso wie das gärtnerische Handwerk der Anlage.

Jeder Garten steht unter einem eigenen Motto. Im Garten der Sonne etwa dreht sich alles um die wohltuende Energie des gelben Planeten. Der Garten der Versuchung lädt Naschkatzen auf eine Verkostung der Früchte und Kräuter ein. Im Gesundheitswassergarten kann der Besucher seine Sinne im Kneippbach beleben, der Schwimmteich verführt zum Plantschen im kühlen Nass. Die ganze Vielfalt der mediterranen Pflanzenwelt bietet der Toskanagarten, während man im Japangarten fernöstliches Flair verspürt. Von Düften betört wird man im Rosengarten, der dank der Fülle an verschiedenen, farbenfrohen Rosengattungen glänzt.

Die Gesamtanlage umfasst auch eine Gartenarena, in der verschiedene Events stattfinden. Die Kindererlebniswelt bietet genügend Raum für alle möglichen Aktivitäten rund um das Thema „Natur erleben“. Die Erlebnisgärten sind von April bis Dezember täglich geöffnet. Mehr Informationen finden sie unter www.kittenberger.at.

Der Sinne-Erlebnispark

Der Erlebnispark in Leogang (Salzburg) liegt hoch oben an der Mittelstation der 8er-Asitz-Kabinenbahn, erreichbar über die Talstation im Ortsteil Hütten. Ein Ausstieg lohnt sich auf jeden Fall, denn der Park bietet für Groß und Klein besondere Erlebnisse.

Insgesamt umfasst das Areal mehr als 25 Stationen, meist kombiniert mit verschiedensten Geräten. Diese können alleine oder in der Gruppe erkundet und ausprobiert werden. Informationstafeln entlang der Stationen weisen auf ihre Funktion hin. Ein begehbarer Wasserfall und ein Kneippbecken mit integriertem Barfuss-Weg demonstrieren die Kraft des Wassers. Der Kräuter- und Alpenpflanzenweg lehrt interessante Lektionen aus der Welt der Biologie.

Im Sommer gibt es täglich zu fest gelegten Zeiten geführte Rundgänge durch den Sinne-Erlebnispark. Gruppen können auch nach Vereinbarung zu anderen Zeiten kommen. Die Bergbahn fährt von Mai bis Oktober und der Zugang zum Erlebnispark ist gratis. Details finden sie unter www.leoganger-bergbahnen.at/sommer/sinnepark.

Zusatztipp: der eigene Garten als Reich der Sinne

Im Grunde ist jeder Garten ein Reich der Sinne. Oft müssen wir nur unsere Wahrnehmung für das Besondere schärfen. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten sind Sinneserlebnisse, die jedes Fleckchen Natur bietet. Wer nicht über den Luxus eines eigenen Gartens verfügt, findet dieselben Besonderheiten im nächstgelegenen Park vor.

Ziehen sie ihre Schuhe aus und fühlen sie das weiche Gras unter ihren Füßen. Lauschen sie dem Vogelgezwitscher und bestaunen sie die Farbenpracht der Blumenwiese. Ist ihnen schon einmal aufgefallen, wie formenreich Blätter sein können? Die Aromen verschiedenster Kräuter- und Duftpflanzen werden sie betören, ebenso wie der Geschmack süßer Früchte von Busch und Baum oder des selbst gepflanzten Gemüses. Mehr zum eigenen Kräutergarten hier.

Autorin: Claudia Wrumnig

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