Augentraining - Einfache Übungen für besseres Sehen
Augentraining - Einfache Übungen für besseres Sehen
Überanstrengung, Computerarbeit, einseitige Bewegungen über den Tag – Augen, besser gesagt Augenmuskeln, werden täglich beansprucht und bedürfen wie jeder andere Muskel des Körpers speziellem Training.
Augentraining - Einfache Übungen für besseres Sehen
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1919 ließ der amerikanische Augenarzt William Bates mit seiner Theorie aufhorchen, durch Augentraining optische Fehlsichtigkeiten reduzieren oder gar verschwinden lassen zu können. Mit Entspannungs- und Kräftigungsübungen sollte vor allem den Ziliarmuskel gestärkt werden, der den Durchmesser der Linse, damit die Brechung der Lichtstrahlen reguliert und oft für Fehlsichtigkeit verantwortlich ist. Einen wissenschaftlichen Nachweis für den Erfolg seiner im Buch „Perfect Sight Without Glasses“ vorgestellten Übungen gibt es allerdings nicht.

Dass die Augen aber Erholung brauchen und beispielsweise tägliche Computerarbeit die Augenmuskeln einseitig beansprucht, liegt auf der Hand. Im Folgenden sollen somit einige Übungen vorgestellt werden, die ganz leicht im Büro oder zu Hause auch mit wenig Zeit durchgeführt werden können. Zum einen entspannen die Übungen die Augen, zum anderen wird die Sehkraft heraus gefordert und möglicherweise auch verbessert.

Palmieren
Das Palmieren ist eine Entspannungstechnik und zählt zu den einfachsten bzw. wirksamsten Methoden, die Augen zu erholen. Die Augen werden geschlossen und mit beiden Handflächen bedeckt. Die Handfläche wird dabei gewölbt, so dass sie die Augen nicht berührt, die Handwurzeln liegen auf den Wangenknochen, die kleinen Finger legen sich entlang des Nasenrückens und überkreuzen sich auf der Stirn. Die Hände können vorher auch durch aneinander Reiben zusätzlich erwärmt werden. In den so entstandenen dunklen, warmen Höhlen können die Augen sich nun entspannen. Am besten versucht man vollständig abzuschalten und bei den ersten Störgedanken wieder von neuem zu beginnen. Drei bis fünf Minuten sollte man palmieren, Farben oder Lichtblitze sind normal und Anzeichen dafür, dass die Augen angestrengt sind.

Augenmassage
Verkrampfte Muskeln in Gesicht, Kopf, Nacken, Schultern und Augen hemmen den Blutfluss in den betroffenen Bereichen, führen zu Unterversorgung mit Sauerstoff und Mineralien und zu Verspannungen. Bei der Augenmassage werden die Augen nicht direkt massiert, sondern der Augenbereich. Daumen und Mittelfinger werden zum Beispiel an die Nasenwurzel gelegt, der Zeigefinger zwischen die Augenbrauen. Die Finger werden dann zuerst aufeinander zu, dann auseinander bewegt und so der Bereich in leichten Bewegungen massiert. Eine andere Möglichkeit ist sanftes Klopfen um die Augen auf Wangen, Stirnpartie und Kopfhaut, ohne dabei den Augapfel zu berühren.

Blinzeln
Ein normales Auge blinzelt ungefähr alle drei Sekunden, fehlsichtige bzw. überanstrengte Augen blinzeln viel weniger bzw. starren. Blinzeln ist wichtig. Es befeuchtet zum einen die Augenoberfläche, trägt so zur Regeneration der Augen bei und lässt den Blick klarer werden. Zum anderen verhindert Blinzeln eine Überanstrengung beim Sehen, da kurzfristig der Informationsfluss vom Auge zum Sehzentrum im Gehirn unterbrochen wird. Bei langer Bildschirmarbeit kann es also helfen, ein paar Mal bewusst zu Blinzeln und so wieder einen klareren Blick zu bekommen.

Akkomodieren
Das schnelle Umschalten von Nah- auf Fernsicht wird Akkomodieren genannt. Zuständig dafür ist der Ziliarmuskel des Auges. Meistens wird tagsüber in einem Bereich von drei Metern gearbeitet, was die Muskeln verkrampfen lässt, zu Fehlsichtigkeit führt oder diese verstärkt. Über Anspannen und Entspannen wird der Ziliarmuskel gestärkt und die Sehkraft verbessert. Dazu wird das rechte Auge abgedeckt und vor das linke ganz nah zum Beispiel eine Zeitung gehalten. Man versucht, die Zeitung möglichst genau zu erkennen, bewegt dann die Zeitung langsam von sich weg, bis der Arm völlig ausgestreckt ist. Dann wird die Zeitung langsam wieder herangeholt. Während der gesamten Übung sollte die Zeitung scharf gesehen und am Ende auf das Blinzeln nicht vergessen werden.

Fokussieren
Das Fokussieren ist eine Art des Akkomodierens und trainiert die Beweglichkeit der äußeren Augenmuskeln. Man sucht sich dafür verschieden weit entfernte Objekte. Zum Beispiel der eigene Finger ganz nah, eine Lampe weiter weg im Raum, das Fenster und schlussendlich der Baum am Ende der Straße. Bewusst wird das Auge auf die einzelnen Objekte scharf gestellt, der Blick hüpft von einem Objekt zum nächsten. Danach auf eine Entspannungsübung nicht vergessen.

Uhr verfolgen
Bei geschlossenen Augen stellt man sich eine Uhr vor, die die gesamte Wand vor einem ausfüllt. Dann werden die Augen geöffnet und bewusst verschiedene Stellen der Uhr mit den Augen verbunden. Von 12 auf 6 Uhr, von 3 auf 9 Uhr, von 1 auf 7 Uhr, von 2 auf 8 Uhr, von 11 auf 5 Uhr und von 10 auf 4 Uhr. Jede einzelne Bewegung wird dabei mehrmals ausgeführt, bevor zur nächsten übergegangen wird.

 

 

Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt
 

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