Wenn Dunkelheit krank macht - negative Auswirkungen auf die Seele
Wenn Dunkelheit krank macht - negative Auswirkungen auf die Seele
Das Wetter trüb und kalt, die Seele ebenfalls, der Körper schlapp und schwunglos. In den Wintermonaten klagen viele Menschen über mangelnde Energie, Müdigkeit und Trübsinn. Andererseits haben sie mehr Appetit, vor allem auf Süßes und besonders auf Schokolade.
Wenn Dunkelheit krank macht - negative Auswirkungen auf die Seele

Das Wetter trüb und kalt, die Seele ebenfalls, der Körper schlapp und schwunglos. In den Wintermonaten klagen viele Menschen über mangelnde Energie, Müdigkeit und Trübsinn. Andererseits haben sie mehr Appetit, vor allem auf Süßes und besonders auf Schokolade. Zudem haben sie das Bedürfnis, mehr zu schlafen, und es fällt ihnen schwer, aus dem Bett zu kommen. Besonders betroffen sind jene, die morgens bei Dunkelheit die Wohnung verlassen, abends bei Dunkelheit zurückkommen und tagsüber bei künstlichem Licht arbeiten müssen.

Bis zu 800.000 Menschen leiden in Deutschland unter saisonal abhängigen Depressionen (SAD). In südlicheren Ländern ist die Zahl der Winterdepressiven geringer. Am Mittelmeer kennt man diese Krankheit kaum. Der Grund: das Licht. Einige Patienten mit Winterdepression sprechen auf eine künstliche Lichttherapie an: Eine Behandlung mit einem Lichtgerät mit etwa 2.500 Lux (die internationale Einheit für die Beleuchtungsstärke) kann schon nach einigen Tagen zur Stimmungsaufhellung führen. Die Intensität des Lichts beträgt dabei etwa das Zehnfache der normalen Zimmerbeleuchtung. Von einer Selbstbehandlung ist jedoch abzuraten.

Noch gesünder und außerdem einfacher ist der tägliche Spaziergang an der frischen Luft. Ein Gesundmarsch von mindestens einer halben, besser jedoch einer ganzen Stunde ist auch bei bedecktem Himmel sinnvoll. Tageslicht tankt man auch bei wolkigem Himmel. Keinesfalls sollte dabei eine Sonnenbrille getragen werden. Das Licht muss in die Pupillen gelangen können.

Viele Betroffene schwören in der dunklen Jahreszeit auf Schokolade als Seelentröster. Das in Schokolade enthaltenen Serotonin hat eine antidepressive Wirkung. Dies bewirkt eine vermehrte Bildung des Botenstoffes im Gehirn und somit eine verbesserte Stimmung. Ähnliche Effekte haben kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Nudeln und andere Teigwaren. Auch eine Therapie mit Johanniskrautpräparaten kann helfen. Die Heilpflanze gilt als eines der besten Mittel gegen Winterdepressionen.

Die Winterdepression ist deutlich von der echten, klassischen Depression zu unterscheiden, die vom Psychotherapeuten oder Psychiater behandelt werden muss.

Die Art der Beschwerden kann je nach Persönlichkeit und Geschlecht sehr unterschiedlich sein. So treten bei Frauen eher Selbstzweifel, Niedergeschlagenheit und Traurigkeit auf, während Männer oftmals Unruhe, Aggressivität oder eine erhöhte Risikobereitschaft zeigen. Häufig äußert sich die seelische Krise zunächst vor allem durch körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen, Magenprobleme, Appetitmangel, Schlafstörungen oder Herzbeschwerden.

Viele der Betroffenen neigen dazu, ihre psychische Erschöpfung zu verdrängen. Nur wenige begeben sich in medizinische Behandlung: So ergab vor zwei Jahren eine repräsentative Emnid-Umfrage, dass selbst bei schweren Depressionen nur eine Minderheit den Arzt konsultiert. Die Hälfte lehnt es sogar kategorisch ab, eine Praxis aufzusuchen. Vor allem Männer, junge Leute und Personen mit höherer Bildung möchten sich nicht behandeln lassen.

Dennoch könnte es fatal sein, ein anhaltendes Stimmungstief zu ignorieren und durch Nichtstun „aussitzen“ zu wollen. Denn damit steigt das Risiko, dass aus der leichten eine schwere Depression wird.

Quelle: dgk

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