Pokerface - nur nichts anmerken lassen Poker ist zwar ein Glücksspiel und die gute Hand abhängig von den „richtigen“ Karten, dennoch gibt es Strategien, auch ohne hohes Blatt zu gewinnen. Unentwegt sprechen Menschen mehr oder weniger bewusst mit ihrem ganzen Körper, drücken durch Bewegungen Emotionen aus oder unterstreichen das soeben Gesagte. Mimik Unter Mimik versteht man die sichtbaren Bewegungen auf der Gesichtsoberfläche wie von Mund, Augen, Nase und Stirn, die meist in kurzen Aktionen den momentanen Gefühlszustand zeigen. Sie sind weder von Kulturkreis noch vom Alter der Person abhängig und können von EinsteigerInnen nicht leicht kontrolliert werden. Bis sie bewusst eingesetzt werden können, bedarf es viel Übung. Anfangs können eine Sonnenbrille oder eine Mütze dabei helfen, die Mimik vor den anderen zu verbergen. Den Augen kommt eine ganz besondere Rolle zu. Das Auge selektiert visuelle Information und gibt Aufschluss über die momentane Kapazität der Bereitschaft zur Kommunikation. Zudem lassen sich an den Blickzuwendungen die Machtverteilung und der Status der einzelnen SpielerInnen am Tisch erkennen. Bluffende SpielerInnen suchen beispielsweise oft direkten Blickkontakt zu ihren GegnerInnen. Auch die Pupillen verraten einiges über die Strategie der Spielenden – geweitete Pupillen bedeuten Anspannung. Zudem sollte beobachtet werden, wo der/die SpielerIn nach dem Aufdecken von Karten hinsieht. Sieht er/sie auf seine Chips, hat er/sie gute Karten und wird gleich erhöhen. Gestik Gestik ist besonders eng mit den vokalen Äußerungen verbunden. Lügt ein Mensch, geht die Zahl seiner Gesten zurück, da versucht wird, verräterische Bewegungen zu unterbinden. Zudem erhöht sich bei einer Lüge die Häufigkeit der Selbstkontakte mit der Hand im Gesicht. Kinnstreichen, Lippenzusammenpressen, Mundbedecken, Nasenberührung oder sich durch die Haare fahren – all das sind Anzeichen eines Täuschungsmanövers. Vor der Brust gefaltete Hände oder kurze Armbewegungen bedeuten beispielsweise Unsicherheit, ein Händereiben Zufriedenheit oder ein Hochziehen der Unterlippe ein nicht so gutes Blatt. Stimme Eine entspannte Stimme bewegt sich bei Frauen um rund 220 Herz, bei Männern um die 120 Herz. Ist die Person erregt, steigt die Frequenz an und verrät eventuelle Unsicherheiten. Zudem ist beim Sprechen vor allem die Intonation wichtig, da die Bedeutung des Gesagten modifiziert oder betont werden kann. Vokale Verhaltenselemente wie beispielsweise Sprechpausen oder andere typische Sprachmerkmale lassen somit auf die Aktivierung des Organismus schließen und somit Stress oder Anspannung erkennen. Wirkt einE SpielerIn durch sein/ihr Verbalverhalten besonders unininteressiert oder gelangweilt, hat er/sie mit ziemlicher Sicherheit gute Karten. Körperhaltung Man geht davon aus, dass die Körperhaltung die innere Haltung widerspiegelt. Eine entspannte Körperhaltung zeichnet sich durch eine stark asymmetrische Arm- und Beinhaltung aus und signalisiert in weiterer Folge eine geistige Entspannung. Will der/die SpielerIn also als souverän und selbstbewusst erscheinen, ist eine gefestigte innere Ruhe von Nöten, die keine Nervosität aufkommen lässt. Auf den Tisch trommeln, Schwitzen oder zitternde Hände sind beispielsweie Anzeichen für Nervosität und können je nach Situation eine starke oder schwache Hand bedeuten. Weiters sitzen SpielerInnen mit einer starken Hand oft gerade, solche mit einer schwachen Hand mit eingezogenen Schultern. Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt |